Morgen HSG vs. SCM – Tim Hornke: "In Wetzlar wollen wir wieder einen Sieg einfahren"

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Foto: Eroll Popova

Die Zeit war kurz für unsere SCM-Jungs nach der 28:32-Heimniederlage am vergangenen Sonntag gegen die Rhein-Neckar Löwen. Bereits morgen um 19 Uhr (live bei Sky) geht es für die Grün-Roten bei der HSG Wetzlar wieder um die nächsten wichtigen zwei Punkte. „Wir haben zwei Mal in Folge verloren in Melsungen und gegen die Löwen, das ist ein Scheißgefühl. Jeder von uns macht sich selbst Druck, normal will man immer gewinnen. Morgen in Wetzlar wollen wir wieder einen Sieg einfahren. Es gibt in der Bundesliga kein Spiel ohne Druck“, sagt SCM-Rechtsaußen Tim Hornke heute früh, vor dem Countdown mit Videobesprechung, Abschlusstraining, gemeinsamen Mittagessen und Abfahrt mit dem Bus nach Mittelhessen. „Das 27:27 von Wetzlar gegen Flensburg zeigt die Heimstärke der HSG. Das ist auf jeden Fall eine Warnung für uns. Mit der Stehtribüne hinter dem Tor ist es immer eine heiße Atmosphäre in der Rittal Arena. Auf der Platte müssen wir die neue Stärke von Wetzlar, viele Tore aus dem Tempospiel zu machen, verhindern und wir brauchen selbst die einfachen Tore im Gegenstoß nach Ballgewinnen im Zusammenspiel von Abwehr und Torhüter“, blickt Tim Hornke auf emotionale 60 Minuten morgen Abend voraus.

Sky-Experte Stefan Kretzschmar war live beim Topspiel gegen die Löwen in der Magdeburger GETEC Arena und analysiert im Bundesliga-Titelkampf: „Es war ein absolutes Spitzenspiel mit viel Emotionalität und einer gesunden Härte, das die Rhein-Neckar Löwen für sich entscheiden konnten. Wir haben eine sehr emotionale Magdeburger Mannschaft gesehen, die eine Reaktion zeigen wollte auf die Niederlage in Melsungen. Allerdings haben sie in meinen Augen schon vor dem Spiel nervös gewirkt. Im Gegensatz dazu habe ich eine Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen gesehen, die sehr viel Selbstvertrauen ausgestrahlt hat, sehr souverän auch in die Halle kam - teilweise auch zu ein paar Scherzen aufgelegt war. Die Löwen hatten die Statistik der letzten Jahre im Kopf, in Magdeburg haben sie so gut wie immer gewonnen. Zwei Niederlagen hintereinander sind schon ein Dämpfer für den SC Magdeburg im Kampf um die Meisterschaft. Ihre große Stärke ist die "Festung GETEC-Arena", da wollen sie möglichst keine Punkte abgeben. Aber ich glaube, dass am Ende die Meisterschaft mit mehr als zehn Minuspunkten vergeben wird. Das sagen mir mein Gefühl und mein Eindruck zurzeit. Es geht hoch und runter, Knall auf Knall.“

Jetzt tritt unser SCM mit einer Serie von drei Siegen in den letzten Bundesligapartien bei der HSG Wetzlar an. „Kretzsche“ glaubt: „Mit vier Minuspunktens ist in Magdeburg natürlich noch gar nix verloren, aber man muss ein paar Sachen ansprechen. Man hat ein paar Probleme gesehen und das muss man dann natürlich schnellstmöglich bereinigen. Mit Wetzlar wartet die nächste schwierige Aufgabe.“

HSG-Trainer Kai Wandschneider kam nach SCM-Videostudium bis 4 Uhr früh übermüdet in Wetzlar zum Gespräch vor dem Spiel. „Wir haben die Big-Point-Matches gegen Friesenheim und die beiden Aufsteiger Nordhorn und Balingen alle gewonnen. Das gibt uns Sicherheit für die kommenden großen Herausforderungen."Morgen SCM, Kiel im Pokal, die Rhein-Neckar Löwen, Melsungen und wieder Kiel. "Dann wissen wir endgültig, wo wir stehen", fügt Wetzlars Geschäftsführer Björn Seipp hinzu. Coach Kai Wandschneider hält SCM-Regisseur Marko Bezjak für einen der "besten Mittelmänner der Welt", der sich mit Kreisläufer-Hüne Zeljko Musa blind verstehe. Michael Damgaard ist laut Wandschneider "ein überragender Shooter mit einer Fackel im Arm", National-Linksaußen Matthias Musche sei "stets torgefährlich" und Tim Hornke sowie Daniel Pettersson als Nachfolger von Robert Weber auf Rechtsaußen immer zu beachten.

Sein HSG-Team wird morgen nur eine Chance gegen den SCM haben, "wenn unsere Torhüter 14, 16, am besten sogar 20 Bälle halten und wir darüber hinaus vorne auch ordentlich treffen. Vergangenes Jahr hat Magdeburg (31:26, d.R.) uns über Gegenstöße und die zweite Welle mächtig auseinandergerissen. Das darf uns nicht noch einmal passieren." Morgen geht es auf ein Neues.