Zwischen Veszprém liegt noch Wetzlar - SCM gastiert in Mittelhessen

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Foto: Franzi Gora

Laszlo Nagy staunte nicht schlecht, als er am vergangenen Mittwoch in der Magdeburger GETEC Arena vom Spielplan des SC Magdeburg erfuhr. Der ehemalige Weltklasse-Linkshänder und heutige Sportdirektor von One Veszprém HC war überrascht, dass der SC Magdeburg zwischen den beiden Duellen in der Champions League mit seiner Mannschaft am Wochenende noch ein Ligaspiel absolvieren muss.                                                                                                                                                                 

Für die Ungarn undenkbar. So genießt Veszprém vor dem entscheidenden Rückspiel am kommenden Donnerstag in der Champions League erst einmal ein freies Wochenende, während der SC Magdeburg sich am heutigen Samstag bereits auf den Weg nach Wetzlar macht, wo am morgigen Sonntag um 15 Uhr die HSG Wetzlar auf den Deutschen Meister wartet.

Die Gastgeber sind dabei so etwas wie die große Wundertüte der Handball Bundesliga. An einem guten Tag kann die Truppe des ehemaligen SCM-Trainers Frank Carstens jeder Mannschaft gefährlich werden. So schlugen die Mittelhessen im vergangenen Februar vor eigenen Zuschauern den THW Kiel mit 27:25 und zeigten dabei eindrucksvoll, was in der Buderus Arena von Wetzlar möglich ist. Zuletzt unterlag man jedoch beim Tabellenschlusslicht in Potsdam mit 28:32 nach einer schwachen Vorstellung. Gegen den SCM dürften die Gastgeber also auf Wiedergutmachung brennen, möchte man sich in Wetzlar nach zuletzt drei Bundesliganiederlagen in Folge doch aus dem Abwärtsstrudel kämpfen. Bei momentan acht Punkten Vorsprung auf Tabellenplatz 17 sollte die HSG mit dem Abstiegskampf in dieser Saison eigentlich nichts mehr zu tun haben.

Dennoch ist man bei den Hessen mit der sportlichen Entwicklung wieder einmal unzufrieden und trennt sich zum Saisonende von Trainer Frank Carstens, der aus den ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten wie schon bei seinen früheren Clubs regelmäßig das Beste macht. Für ihn übernimmt ab Sommer der ehemalige Veszprém-Trainer Momir Ilic an der Lahn. Der ehemalige Rückraumspieler, in der Bundesliga für Gummersbach und den Kiel aktiv, soll dabei wieder für Kontinuität auf der Trainerposition sorgen, die seit dem Abgang von Kai Wandschneider im Jahr 2021 so schmerzlich vermisst wurde. Neben Momir Ilic kommt mit Kreisläufer Nikola Grahovac zur kommenden Saison ein zweiter Akteur aus Ungarn, der am kommenden Donnerstag noch im Trikot von Veszprém dem SCM gegenübersteht.

Schaltzentrale im Angriffsspiel der Mittelhessen ist Dominik Mappes. Der Spielmacher kam vor der laufenden Saison vom VfL Gummersbach nach Wetzlar und genoss seine handballerische Ausbildung beim Nachbarn und Zweitligisten TV Hüttenberg. Mit bisher 128 Toren ist Mappes gleichzeitig der beste Werfer seiner Mannschaft, in der mit den Brüdern Till und Ole Klimpke zwei echte Eigengewächse stehen. Torhüter Till wird aber wie sein Bruder die HSG nach der laufenden Saison verlassen, der Nationaltorhüter spielte insgesamt 22 Jahre für die HSG und wechselt zum dänischen Erstligaaufsteiger Hoj.

Auf ihren besten Torschützen Matthias Musche muss der SC Magdeburg dagegen langfristig verzichten. Der mit aktuell 106 Bundesligatoren erfolgreiche Linksaußen verletzte sich im Champions League Hinspiel gegen Veszprém schwer und fällt mit einem Riss der Achillessehne monatelang aus. Für ihn wird Youngster Pablo Lange in den Kader des Meisters rücken, für den es zwischen den zwei Viertelfinalspielen in der Königsklasse nun noch um wichtige Punkte in der Bundesliga geht.