Sieg in Veszprém - der SCM fährt nach Köln
Der SC Magdeburg hat den Einzug ins Final4 der Maschineseeker EHF Champions League geschafft! Nach dem 26:26 Hinspielergebnis vor einer Woche in Magdeburg gewann der SCM am heutigen Abend in einer packenden Partie zwischen zwei fantastischen Teams bei One Veszprém HC mit 28:27 (13:13) und steht damit zum dritten Mal in Folge unter den vier besten Clubmannschaften Europas.
Bester Torschütze für den SCM war ein überragender Felix Claar mit sieben Toren. Im Hexenkessel der Arena Veszprém erwischte der SCM den schlechteren Start in die Partie. Fehlwurf Gisli Kristjansson, Schrittfehler Omar Ingi Magnusson, der ungarische Rekordmeister bestrafte die ersten Fehler des Deutschen Meister sofort und lag schnell mit 2:0 in Führung. Erst nach einer Zeitstrafe gegen Veszprém kann der SCM ins Spiel, Magnus Saugstrup und Lukas Mertens trafen in Überzahl zum 2:2 Ausgleich. Veszprém, bei denen wie schon im Hinspiel Kreisläufer Ludovic Fabregas in den Anfangsminuten von der SCM-Abwehr praktisch nicht in den Griff zu kriegen war, blieb zu Beginn die spielbestimmende Mannschaft und führte beim 7:4 nach etwas mehr als zehn Minuten erstmals mit drei Toren. Magdeburg scheiterte in der Anfangsphase der Partie aus dem Rückraum immer wieder an Torhüter Rodrigo Corrales, einzig vom Kreis fand Magnus Saugstrup erfolgreich den Weg zum Tor. Eine erneute Zeitstrafe gegen Veszpréms Aron Palmarsson nutzte der SCM dann zu einem 4:0-Lauf und machte, zur Freude der über 130 lautstarken SCM-Fans, aus einem 6:10 Rückstand den 10:10 Ausgleich nach zwanzig Minuten.
Kapitän Christian O’Sullivan kehrte in dieser Phase erstmals seit seiner erlittenen Knieverletzung bei der vergangenen Weltmeisterschaft im Januar zurück aufs Feld. Mit einem leistungsgerechten 13:13 Zwischenstand ging es in die Halbzeitpause, der SCM war nach einem holprigen Start zur Pause voll in der Partie angekommen. Beim 14:14 und auch 15:15 Zwischenstand bot sich dem SCM sogar erstmals die Chance zur Führung, doch ein Ballverlust von Magnus Saugstrup und ein vergebener Gegenstoß von Lukas Mertens brachte Veszprém jeweils zurück in Ballbesitz. Beim 19:16 (37.) führte der Favorit, der noch nie die Champions League gewinnen konnte, wieder mit drei Toren.
Der SCM kämpfte angetrieben von Gisli Kristjansson verbissen um seine Chance, schaffte es aber zunächst nicht mehr den Rückstand aufzuholen, weil bei Veszprém die beiden französischen Topstars Remili und Fabregas stets die Lücke in der Magdeburger Abwehr fanden und Tor um Tor erzielten. Beim 22:19 für Veszprém zog Bennet Wiegert seine zweite Auszeit, etwas mehr als eine Viertelstunde war da noch zu spielen, doch die Kräfte seiner Mannschaft, besonders in der Abwehr, ließen spürbar nach. Veszprém dagegen spielte sich angetrieben von einer fantastischen Kulisse nun in einen Rausch. Zehn Minuten vor dem Ende lagen die Ungarn beim 26:22 wieder mit vier Toren vorne und schienen den Weg nach Köln gefunden zu haben.
Doch der SCM präsentierte sich in Ungarn einmal mehr als eine unfassbare Mannschaft, die niemals aufgibt. Ein unglaublicher 4:0-Lauf brachte den 26:26 Ausgleich, fünf Minuten waren noch zu spielen. Als Sergey Hernandez dann einen Kempa-Trick von Veszprém parierte traf Felix Claar mit dem fünften SCM-Tor in Folge beim 27:26 zur ersten Führung der Gäste überhaupt.
Bjarki Mar Elisson glich für Veszprém aus und nachdem die beiden norwegischen Unparteiischen eine äußerst fragwürdige Stürmerfoulentscheidung gegen Gisli Kristjansson trafen, bot sich Veszprém 40 Sekunden vor dem Ende im eigenen Ballbesitz wieder die Chance zur Führung. Die SCM-Abwehr zwang Veszprém ins Zeitspiel, Cindric musste werfen und scheiterte. 14 Sekunden waren noch auf der Uhr als Bennet Wiegert seine letzte Auszeit nahm. Dem SCM gelang durch Gisli Kristjansson praktisch mit der Schlusssirene der umjubelte Siegtreffer. Der SCM fährt wieder zum Final4 der Königsklasse nach Köln.
One Veszprém HC – SC Magdeburg 27:28 (13:13)
One Veszprém HC: Corrales, Palasics; Grahovac, Descat, Sandell, Elisson (4/2), Ligetvari, Marguc, Cindric (3), Remili (7), Palmarsson, Pechmalbec, Vailipau, Casado (1), Fabregas (7), Kosorotov (5)
Trainer: Xavier Pascual
SC Magdeburg: Hernandez, Portner; Lange, Claar (7), Zechel, Kristjansson (4), Pettersson, Magnusson (3/1) , Serradilla, Hornke (1), Weber, Lagergren (3), Mertens (4), Saugstrup (5), O’Sullivan, Damgaard
Trainer: Bennet Wiegert
Zeitstrafen:
Siebenmeter: 2/2 – 2/2
Strafminuten: Ligetvari (2), Palmarsson (4) – Serradilla (2)
Zuschauer: 5340 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Lars Jorum / Havard Kleven (NOR)
Spielfilm: 2:1 (5.), 6:4 (10.), 10:7 (15.), 10:9 (20.), 12:11 (25.), 13:13 (HZ), 18:16 (35.), 20:18 (40.), 23:21 (45.), 25:22 (50.), 26:25 (55.), 27:28 (EN)