Nikola Portner: „Ein kleines Märchen“
Fünfter Test, fünfter Sieg. Der SC Magdeburg feiert in der Schweiz den nächsten Erfolg der Vorbereitung. Im Fokus stand dabei besonders Torhüter Nikola Portner.
„Es ist wie ein kleines Märchen“, sagte der gebürtige Schweizer. „Dass ich als Berner Eigengewächs hier als Champions-League-Sieger anreise und gegen meinen ehemaligen Verein spiele, hätte ich wirklich nicht gedacht. Das ist ein schönes Gefühl und macht mich extrem stolz.“
Nikola Portner wurde zwar in Lyon geboren, zog aber mit seiner Familie nach Bern, bevor er ein Jahr alt war. In der Gemeinde lernte er später auch seine Frau kennen, hat zudem noch viele Bekannte in der Region.
Trotz der Vertrautheit war der Aufenthalt für ihn jedoch alles andere als alltäglich. „Ich bin gewohnt, hier allein mit meiner Familie zu sein. Mit der Mannschaft ist es da fast ein komisches Gefühl. Auf der einen Seite habe ich meine Verwandten erst nicht gesehen, auf der anderen Seite habe ich im Team die Rolle des Stadtführers eingenommen, das hatte ich so auch noch nicht“, erklärte der Nationalspieler.
Nach der Anreise am Freitag und einer kleinen Tour in die Berge, lag der Fokus am Samstag mehr auf dem Handball – und war somit wieder etwas vertrauter. Wenngleich das Spiel beim BSV Bern doch seine Besonderheit hatte. Denn von den knapp 2000 Personen, die in die Mobiliar Arena strömten, war eine Großzahl mit Portner verwandt und/oder verbandelt.
„Das ist etwas Emotionales. Da sind heute sehr viele Menschen, die mich auf meinem Weg zur Weltspitze auf irgendeine Art und Weise begleitet haben“, sagte der 31-Jährige. Gegen den Schweizer Vizemeister der Vorsaison, bei dem Portner bis 2014 aufgelaufen ist und der seither stark in Jugendarbeit und Struktur investiert hat, stand dann aber doch das Sportliche im Vordergrund.
„Die erste Priorität ist immer, gut zu spielen und dass wir uns weiter steigern. Wir sind nicht als Touristen hier, auch wenn ich es natürlich sehr schön finde, dass ich der Mannschaft etwas von meiner Heimat – von der Natur, der Stadt und den Menschen – zeigen konnte.“
BSV Bern - SC Magdeburg 25:40 (14:21)
Bei hochsommerlichen Temperaturen taten sich beide Mannschaften am Abend zunächst schwer, in der Abwehr die nötige Agressivität aufzubauen. Nach gut fünf gespielten Minuten stand es 5:6. Dann aber steuerte Portner seine erste Parade bei und das Momentum verschob sich sukzessive gen SCM. In der neunten Minute ging Magdeburg erstmals mit plus Vier in Führung (6:10) und baute den Vorsprung trotz nicht immer erfolgreichem Abschluss bis zur Pause weiter aus (14:21).
In der zweiten Halbzeit drehte das Team von Trainer Bennet Wiegert noch einmal zusätzlich auf und schraubte den Spielstand auf 14:24 (33.). Auch danach ließ der SCM nicht nach. In der 43. Minute erzielte Kapitän Christian O'Sullivan das 18:30, den vierzigsten Treffer setzte Tim Zechel mit dem 24:40 (59.).
Statistik: Hernandez (4 Paraden), Portner (6 Paraden); Zechel 5, Kristjansson 6, Pettersson 3, Magnusson 7/4, Weber 7, Döbbel 1, Mertens 3, Saugstrup 2, O'Sullivan 3, Barthold 2, Bergendahl 1

