Magdeburg und Veszprém trennen sich Unentschieden im ersten Viertelfinale

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Foto: Michael Täger

Was für ein Spiel, was für eine Stimmung, was für ein Kampf. Der SC Magdeburg hat im Hinspiel des Viertelfinales der Maschineseeker EHF Champions League mit einer bärenstarken Leistung dem Favoriten One Veszprem HC ein 26:26 (11:14) abgerungen, und darf nach einer ganz starken kämpferischen Leistung von der erneuten Qualifikation für das Final4 in Köln träumen Die Entscheidung über den Einzug ins Final4 der Champions League fällt damit in der kommenden Woche beim Rückspiel in Ungarn am 1. Mai um 18:45 Uhr.

SCM-Trainer Bennet Wiegert vertraute gegen die Ungarn auf denselben Kader, der am vergangenen Samstag in der Bundesliga gegen die Rhein-Neckar Löwen erfolgreich war. Die erste Schrecksekunde gab es für die Magdeburger nach nicht einmal vier Spielminuten. Matthias Musche sackte ohne Fremdeinwirkung zusammen, für ihn ging die Partie nicht mehr weiter. Bennet Wiegert sprach nach der Partie von einem möglichen Riss der Achillessehne. Auch ohne die genaue Diagnose dürfte der Linksaußen und beste Torschütze des SCM in der laufenden Saison für mehrere Monate ausfallen. Für Musche kam Lukas Mertens in die Partie und war sofort auf Betriebstemperatur.

Die Gäste aus Ungarn erwischten den besseren Start, führten nach fünf Minuten mit 4:1. Doch der SCM fand, angetrieben von seinen fantastischen Fans, ins Spiel und hatte beim 4:5 durch Musche-Vertretung Lukas Mertens den Anschluss geschafft. Bei Veszprem überragte in der Anfangsphase Kapitän Ludowig Fabregas. Der Franzose erzielte vier der ersten sechs Gästetore und war von der SCM-Abwehr praktisch nicht in den Griff zu kriegen. Auf Magdeburger-Seite gehörte die Anfangsphase Albin Lagergren, der Schwede traf beim 7:7 (12.) zum ersten Ausgleich und erzielte dabei sein drittes Tor.  

Magdeburg unterliefen im eigenen Angriffsspiel jedoch deutlich mehr Fehler und Ballverluste, die die abgezockt spielenden Gäste sofort bestraften. Hätte Sergey Hernandez dazu nicht zahlreichen Paraden gezeigt, Veszprem hätte zur Pause schon deutlicher als mit 14:11 geführt. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte blieben die Gäste die bessere Mannschaft, mit ihrer individuellen Klasse und durch einen weiteren Treffer von Kreisläufer Fabgregas führten die Ungarn beim 17:13 (38.) erstmals mit vier Toren. Der SCM kämpfte verbissen und konnte den Rückstand zwischenzeitlich wieder auf zwei Treffer (15:17) verkürzen.

Beim 20:22 (47.) bot sich den Gastgebern nach langer Zeit die Chance zum Anschluss, doch Albin Lagergren bekam bei seinem Wurf über die Latte trotz harter Gästeabwehr keinen Freiwurf zugesprochen. Erst nach einer weiteren Hernandez-Parade war es dann so weit: Gisli Kristjansson zog eine Zeitstrafe gegen Nikola Grahovac und in Überzahl traf Tim Hornke zehn Minuten vor dem Ende zum 21:22 aus Sicht der Grün-Roten.

Als Hernandez dann den nächsten Wurf der Gäste parieren konnte, traf Lukas Mertens zum 22:22. Die GETEC Arena kochte – der SCM schien die Partie zu drehen. Gästetrainer Xavier Pascual unterbrach den Spielfluss der Gastgeber mit einer Auszeit. Der SCM hatte die Partie, auch dank der Unterstützung seiner Fans, zehn Minuten vor dem Ende nach langem Rückstand wieder völlig offen gestaltet. Der beste Mann auf dem Feld trug jedoch das Trikot der Ungarn. Ein Doppelschlag von Fabregas brachte die Gäste beim 25:23 wieder mit zwei Treffern in Führung. Doch Magdeburg gab sich erneut nicht geschlagen und hatte ebenfalls einen überragenden Akteur auf dem Feld: Albin Lagergren traf zunächst zum 24:25 und nach einem Ballgewinn von Magnus Saugstrup in der Abwehr zum 25:25. Kopf-an-Kopf ging es in die letzten fünf Spielminuten. Die Zuschauer in der GETEC Arena standen bereits, als Veszprem den Ball verlor und Gisli Kristjansson einen Strafwurf für die Hausherren herausholte. Omar Ingi Magnusson blieb eiskalt und traf – beim 26:25 führt der SCM im Tollhaus GETEC Arena das erste Mal überhaupt in der Partie.

Der ehemalige Bundesligaprofi Aron Palmarsson besorgte für Veszprem den Ausgleich, 26:26, noch zwei Minuten waren da zu spielen. Lagergren scheitert an Corrales, doch im Gegenzug unterläuft Palmarsson ein Schrittfehler. Noch neun Sekunden zeigte die Uhr, letzte Auszeit des SCM. Nach einem Foul an Felix Claar gab es nur einen Freiwurf für Magdeburg, doch der letzte Wurf von Philipp Weber landete im Abwehrblock der Ungarn. Mit 26:26 trennen sich der SCM und Veszprem im Hinspiel des Viertelfinales der Maschineseeker EHF Champions League. Mit „Auswärtssieg, Auswärtssieg-Rufen“ stimmten die Magdeburger Fans ihre Mannschaft noch auf dem Feld direkt auf das Rückspiel in der kommenden Woche ein. Mit einer ähnlich starken Leistung darf sich der SCM berechtigte Hoffnungen auf den Sprung zur Endrunde der Königsklasse nach Köln machen.   

SC Magdeburg – One Veszprém HC 26:26 (11:14)

SC Magdeburg:  Hernandez, Portner; Musche, Claar (3), Zechel, Kristjansson (3), Pettersson, Magnusson (4/3), Serradilla, Hornke (1), Weber (1), Lagergren (8), Mertens (5), Saugstrup (1), O`Sullivan, Damgaard

Trainer: Bennet Wiegert

One Veszprém HC: Corrales, Palasics; Grahovac, Descat, Sandell, Elisson (3/2), Ligetvari, Marguc (1/1), Cindric (1), Remili (2), Palmarsson (4), Pechmalbec, Vailipau (2), Casado (1), Fabregas (9), Kosorotov (3)

 Trainer: Xavier Pascual

Zeitstrafen:  1 - 3

Siebenmeter: 4/3 -  4/3

Magdeburg: Weber scheitert an Corrales

Veszprem: Marguc scheitert an Hernandez

Strafminuten: Saugstrup (2) - Kosorotov (2), Ligetvari (2), Grahovac (2)

Zuschauer: 6200 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Vaclav Horacek / Jiri Novotny (CZE)

Spielfilm: 1:3 (5.), 5:6 (10.), 8:9 (15.), 9:10 (20.), 10:11 (25.), 11:14 (HZ), 12:15 (35.), 14:17 (40.), 18:21 (45.), 21:22 (50.), 25:25 (55.), 26:26 EN)