Mentalitäts-Monster ringen Löwen nieder

SCM-News

Foto: Franzi Gora

Was ein Ritt! Ohne fünf trat der SC Magdeburg am Sonntag zum Top-Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen an. Ersatzgeschwächt kämpfte der SCM mit wahnsinnig viel Herz und Leidenschaft und gewinnt das Top-Spiel der LIQUI MOLY HBL in Mannheim mit 35:37 (18:15). Die heutige Leistung ist eigentlich gar nicht in Worte zu fassen, wir versuchen es trotzdem:

Die Hiobsbotschaft ereilte den SC Magdeburg nach dem Plock-Spiel in der Champions League. Neben den Langzeitverletzten Omar Ingi Magnusson und Magnus Saugstrup, muss der SCM nun auch auf Gisli Kristjansson, Philipp Weber und Oscar Bergendahl verzichten. So stellte sich das Team von Trainer Bennet Wiegert quasi von selbst auf. Im Rückraum begannen Kay Smits, Christian O'Sullivan und Michael Damgaard, am Kreis Lucas Meister - flankiert von Lukas Mertens und Tim Hornke sowie Mike Jensen im Tor.

Den nächsten Rückschlag gab es direkt nach Anpfiff, denn die Gäste liefen nach zwei Fehlwürfen gleich in zwei Löwen-Konter und lagen nach drei Spielminuten mit 2:0 zurück. RNL gab sich in den ersten Minuten eiskalt, verwandelte viele Würfe und der SCM lief mit 7:3 (7.) dem höchsten Rückstand der ersten Halbzeit hinterher. Auch nach 21 gespielten Minuten lag Magdeburg weiterhin zurück (14:10), ehe die bis dahin stärkste Phase der Grün-Roten anbrach. 

Nikola Portner hielt vier wichtige Bälle und über Lukas Mertens (21.), Kay Smits (24.), Christian O'Sullivan (24.) und Tim Hornke (24.) gelang dem kämpfenden Deutschen Meister der Ausgleich zum 14:14. Eine starke Leistung der Gäste, die bis zur Halbzeit leider nicht belohnt wurde. Mit 18:15 lag der SCM erneut zurück.

Ähnlich verlief der Beginn des zweiten Abschnitts. Bis zur 39. Minuten lag der SCM 24:21 zurück, doch wieder gelang der verdiente Ausgleich. Portner hielt munter weiter und über Smits (40.), Damgaard (41.) und wieder Hornke - der heute acht aus acht traf - kam Magdeburg ran. Zudem gab die Abwehr um Lucas Meister und Piotr Chrapkowski alles und machte den Löwen das Leben schwer. "Mika" legte dann noch einen drauf und erzielte mit dem 25:26 (45.) die erste Magdeburger Führung des Spiels. Das Momentum nun klar bei den Elbestädtern, die ihre Führung durch den doppelten Mertens (46./47.) auf 25:28 ausbauten.

Und tatsächlich: der SCM trotze den Umständen und zog das Ding! Entgegen allen Befürchtungen gewinnt der SC Magdeburg mit 35:37 (18:15) gegen die Rhein-Neckar Löwen. Wahnsinnig viel Kampf. Wahnsinnig viel Leidenschaft. Wahnsinnig viel Herz. Gisli, Flippi, Oscar, Omar & Saugi, dieses Ding war auch für euch!

| Highlights | Pressekonferenz |

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Stimme zum Spiel

Bennet Wiegert bei Sky: "Es geht in unserem Sport immer um Titel und darum, dass man zum Schluss ganz oben auf dem Treppchen steht. Was wir heute hier geleistet haben, ist für mich als Trainer genauso wertvoll. Dazu gehört ganz viel Charakter."

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Rhein-Neckar Löwen - SC Magdeburg 35:37 (18:15)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (13 Paraden), Späth (3 Paraden) (Tor) - Gensheimer (4), Zacharias, Kirkelokke (2), Timmermeister, Knorr (9), Helander (3), Lagergren (3), Groetzki (5), Forsell Schefvert (2), Michalski, Horzen, Gislason, Nilsson (1), Kohlbacher (5)

Trainer: Sebastian Hinze

SC Magdeburg: Jensen (1 Parade), Portner (13 paraden) (Tor) – Meister (5), Chrapkowski, Lipovina, Musche, Pettersson, Hornke (8), Mertens (4), O'Sullivan (3), Bezjak, Smits (7), Damgaard (9)

Trainer: Bennet Wiegert