„Eine der gefährlichsten Mannschaften der Bundesliga“ SCM erwartet Eisenach
Nach dem letzten Heimerfolg am vergangenen Montag gegen die TSV Hannover-Burgdorf hat Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert nur zwei Tage Zeit, seine Mannschaft auf den kommenden Gegner ThSV Eisenach vorzubereiten.
„Ich bin diesen Rhythmus gewöhnt, es ist wie in der Champions League, nur dass wir jetzt eben Bundesligaspiele absolvieren“, hat Wiegert aber keine Probleme mit dem engen Spielplan seiner Mannschaft, die nach der Partie am Donnerstag gegen Eisenach bereits am Sonntag in Potsdam schon wieder gefordert ist.
„Mir ist es wichtig, dass wir 48 Stunden Zeit zwischen den Spielen haben, damit komme ich klar. Und ich glaube, meine Spieler spielen auch lieber als zu trainieren“, schmunzelt der Magdeburger Coach. Am morgigen Donnerstag kommt der ThSV Eisenach in die GETEC Arena (Anwurf 19:00 Uhr, live Dyn), eine Partie, die eigentlich im vergangenen Dezember hätte ausgetragen werden sollen. Kurz vor Weihnachten passierte dann der furchtbare Terroranschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, an Handball war in Magdeburg nicht mehr zu denken. Nun wird die Partie morgen nachgeholt. Die Eintrittskarten aus dem Dezember behalten dabei ihre Gültigkeit, die Partie ist ausverkauft.
Der Gegner aus Eisenach hat sich mittlerweile längst den Klassenerhalt in der DAIKIN Handball-Bundesliga gesichert. „Davor muss man den Hut ziehen“, sagt Bennet Wiegert, ob der sportlichen Leistung des kommenden Gegners, die eng mit zwei Namen verknüpft ist. Zum einen ist da Trainer Misha Kaufmann. Der Schweizer hat seit 2021 an der Wartburg das Sagen und führte die Thüringer 2023 in die 1. Liga. Als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt schaffte der Schweizer im vergangenen Jahr den Klassenerhalt. Auch dieses Jahr steht Eisenach mit momentan 25:33 auf Tabellenplatz 11 für ihre Möglichkeiten bestens da. Kaufmann, der für seinen ausgefallenen Spielstil bekannt ist, auch mal mit vier Rückraumspielern und ohne Kreisläufer agieren lässt, wird den ThSV nach der laufenden Saison verlassen und den Ligarivalen aus Stuttgart übernehmen, die Schwaben stecken dabei noch voll im Abstiegskampf. Seine Abschiedsankündigung verlief nicht ohne negative Zwischengeräusche, umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass der kommende Abschied des Erfolgstrainers den ThSV sportlich nicht verunsichert hat.
Zum anderen ist da Marko Grgic. Der Rückraumspieler ist mittlerweile Nationalspieler, fester Bestandteil der Nationalmannschaft und der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des kommenden Gegners. Mit 249 Toren liegt der Rechtshänder zudem auch in der Torschützenliste der Handball-Bundesliga ganz vorne, nach Manuel Zehnder im Vorjahr schickt sich erneut ein Eisenacher an, sich die Torjägerkanone zu sicheren. Im Sommer 2026 wird Grgic Eisenach verlassen und zur SG Flensburg-Handewitt wechseln, vorher soll er aber mit seinen Leistungen dafür sorgen, dass die Eisenacher auch in der kommenden Saison die Klasse in der 1. Liga halten. Zu was die Eisenacher an einem guten Tag fähig sind musste nicht zuletzt die SG Flensburg-Handewitt erkennen. Am 6. April entführte Eisenach beim 39:39 einen Punkt aus dem hohen Norden, Grgic steuerte damals zwölf Treffer gegen seinen kommenden Arbeitgeber bei.
„Eisenach ist wohl die gefährlichste Mannschaft der Bundesliga“, spricht Bennet Wiegert mit Respekt über den kommenden Gegner, der mit seinem unorthodoxen Spielstil schon manche Spitzenmannschaft hat verzweifeln lassen. Die Marschrichtung für morgen ist aber klar. Will der SCM noch eine Chance im Titelkampf haben, darf er sich keinen Ausrutscher mehr erlauben. „Wir gehen in jedes Spiel wie in ein Endspiel. Wir haben nur Eisenach im Kopf und schauen auch nicht auf die anderen Teams“, verspricht Bennet Wiegert allen SCM-Fans erneut vollen Einsatz seiner Mannschaft, bei der sich die Personalsituation bis auf die Langzeitverletzten Manuel Zehnder und Matthias Musche etwas entspannt hat. „Wir haben ein paar Kleinigkeiten und einig leicht angeschlagene Spieler, aber das ist zum aktuellen Zeitpunkt der Saison und nach der Anzahl der absolvierten Spiele normal“, so Wiegert abschließend.