BEIM SCM HÄLT MIT DEM 24:24 BEIM THW KIEL IM SPITZENSPIEL DIE ERFOLGSSERIE IN HBL

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Foto: Franzi Gora / neb Handball

Unser SCM hat heute Nachmittag 24:24 (14:11) beim THW Kiel im Spitzenspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gespielt. Für die Grün-Roten war es das zweite Unentschieden bei jetzt 14:2-Punkten seit Anfang Dezember 2020 in der HBL. Trotz der coronabedingten 17 Tagen Quarantäne und nur einem Mannschaftstraining am gestrigen Samstag holte der THW einen Punkt. Die besten Torschützen in der leeren Wunderino Arena waren mit je 8 Treffern Daniel Pettersson für den SCM und Niclas Ekberg für die Kieler "Zebras".

Das Team von Trainer Bennet Wiegert hatte gestern zur optimalen Vorbereitung auf den Handball-Klassiker im Mannschaftshotel an der der Kieler Förde eingecheckt. Bis auf Matze Musche (Knie-Reha) war der SCM-Kader komplett einsatzfähig. Der Coach schickte seine Angriffs-Sieben mit Jannick Green, Lukas Mertens, Christian O'Sullivan, Marko Bezjak, Zeljko Musa, Omar Ingi Magnusson und Daniel Pettersson auf die Platte beim Rekordmeister.  Für Bezjak und Magnusson verteidigten Chrapkowski und Steinert beim SCM.

Der THW legte mit 2:0 nach zwei Minuten vor. Kristjansson erzielte beim 1:2 den ersten Magdeburger Treffer. Nach dem 2:4 erzielte Pettersson mit einem Doppelpack von Rechtsaußen und Tempogegenstoß den ersten Ausgleich für den SCM zum 4:4 (8.). Das Spiel war offen, die Torhüter Green und Landin mit einigen Paraden gut im Spiel. Beim Stand von 5:6 scheiterte Magnusson mit Siebenmeter an Landin, für Kiel erhöhte Sagosen auf 7:5 (14.). Der SCM hielt gut dagegen. Pettersson traf locker ins leere THW-Tor zum 7:7. Super spielten die Grün-Roten über die Außenpositionen. Pettersson traf mit seinen Toren 5 und 6 zur 9:7-Führung (19.). Das Glück der Tüchtigen, als ein Magnusson-Wurf zum 10:8 (20.) ins Tor trudelte. Die SCM-Abwehr hatte Kiel im Angriff top unter Kontrolle. Nach Green-Parade kontert der SCM, Pass O'Sullivan auf Mertens und der Linksaußen hat leichtes Spiel beim Wurf ins leere Tor zum 12:9 (24.). Der SCM war frischer und gedankenschneller als die Kieler. Das Zusammenspiel Abwehr/Green stimmte. Clever holten die SCM-Jungs einige Schiri-Pfiffe gegen den THW heraus. Steinert baute die Führung der Grün-Roten auf 13:10 (29.) aus. Coach Wiegert nahm 19 Sekunden vorm Halbzeitpfiff eine Auszeit. Es sollte unbedingt noch das 14:11 fallen. Steinert macht den Drei-Tore-Vorsprung perfekt nach den ersten 30 Spielminuten. Green führte im Torwartduell der Dänen mit 7:6 Paraden. Der SCM kam weiter mit 3:1 bei den Tempogegenstößen und 3:0 Steals vorn. Beiden Teams unterliefen je 9 Fehlwürfe, aber dem SCM nur ein technischer Fehler und dem THW schon 4 bei der HBL-Statistik - eine verdiente 14:11-Führung für die Grün-Roten im Spitzenspiel.

In der 2.Halbzeit hielt Kiels Landin gleich drei Würfe in den ersten drei Minuten. Der THW auf 13:14 (33.) dran, das Spiel offen. Aber Kiel fehlte spürbar die Eingespielheit, der SCM nutzte diszipliniert überhastete Aktionen der Gastgeber immer wieder aus. Mit Geduld gelingt Bezjak das 17:14 (40.). Der SCM behielt die Kontrolle im Spiel. Magnusson traf im Durchbruch mit dem 18:15 (43.) und dazu eine Zeitstrafe für die "Zebras". Nach Wienceks 17:18 ins leere SCM-Tor, übernahm Kapitän O'Sullivan zweimal Verantwortung und traf mit Schlagwürfen aus der Hüfte zum 20:17 (47.) für die Grün-Roten. Der THW kam auf der Aufholjagd nie zum Ausgleich. Der SCM hielt stand und legte immer wieder wichtige Tore nach. Nach dem 21:22 (52.) der Kieler bekam Magdeburgs Abwehrrecke Chrapkowski die Rote Karte. Dann passierte es doch: Nach ewiger Zeit gleicht Kiel zum 22:22 (53.) durch Duvnjak ins leere SCM-Tor aus. Coach Wiegert in seiner Auszeit: "Die schaffen das nicht, uns das wegzunehmen." Pettersson bringt den SCM im Tempospiel mit 23:22 (54.) erneut nach vorn. Kiel dreht das Spiel zu ihren Gunsten mit Siebenmeter von Ekberg zum 24:23 (56.). Beim SCM behält Magnusson die Nerven vom Punkt zum 24:24. Unter Druck gab es Fehler auf beiden Seiten - noch eine Minute zu spielen. 35 Sekunden vor Ende nimmt Kiel die Auszeit - Freiwurf in letzter Sekunde - es blieb beim 24:24.

Hier die Stimmen der Trainer nach dem Handball-Klassiker:

SCM-Trainer Bennet Wiegert:  "Ich bin heute in einem Gefühlschaos. Haben wir einen Punkt verloren? Oder haben wir einen Punkt gewonnen? Zum Glück muss ich das nicht bewerten. Aber ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft, die hier unbedingt was mitnehmen wollte und 60 Minuten dafür gekämpft hat. Deshalb freue ich mich über wenigstens einen Punkt, der mehr als verdient ist. Ab der 45. Minute haben wir uns im Angriff schwerer getan, in der Abwehr standen wir gut gegen alles, was der THW Kiel versucht hat. Da haben wir stabil verteidigt und es dem THW Kiel schwer gemacht. Bei 24:23 wechselt das Momentum zu den Kielern, wir erzielen den Ausgleich und verteidigen aufopferungsvoll das Unentschieden. Egal wie die Vorzeichen sind: Ein Punkt in Kiel wird für uns nie etwas Selbstverständliches sein."

THW-Trainer Filip Jicha:  "Wir haben heute zwei stolze Trainer in der Runde. Ich habe meinen Jungs in der Kabine gesagt: Das, was Ihr heute gezeigt habt, macht mich unglaublich stolz, bei euch an der Seitenlinie stehen zu dürfen. Gegen solch eine Mannschaft wie Magdeburg, die stark gespielt hat, nur einen Tag nach 14 Tagen Wohnzimmer einen Punkt zu holen, ist definitiv etwas, worauf wir stolz sein können. Ich werde immer wiederholen: Es ist für mich unverständlich, dass dieses Spiel angepfiffen werden musste. Dieses Spiel hätte aus gesundheitlichen Gründen niemals stattfinden dürfen. Wenn man sieht, mit welcher Intensität gespielt wurde, welche Kräfte da entstehen, ist das vergleichbar mit einem untrainierten Menschen, der auf einmal mit einem Boxer im Ring stehen muss. Das war für mich heute ein sorgenvoller Tag, nach dem ich umso stolzer bin. Glückwunsch an Benno und den SCM zum Punkt hier in Kiel."